
* 1890 in Dresden – † 1974 in Fürth
Dr. Elisabeth Meyer-Spreckels
Elisabeth Meyer-Spreckels ging immer ihren eigenen Weg. Schon ihr naturwissenschaftliches Studium war damals für eine Frau sehr außergewöhnlich, ebenso dass sie u. a. auch in den USA studierte. 1913 schloss sie mit der Promotion ab, wurde Assistentin an der Universität Halle und veröffentlichte eine Reihe wissenschaftlicher Artikel. Nach Fürth kam sie 1922 durch ihre Heirat mit dem Arzt Dr. Heinrich Meyer. Nach Zweitem Weltkrieg und Nationalsozialismus startete sie ihre politische Karriere. Sie war eine der fünf Frauen, die 1946 an der bayerischen Verfassung mitarbeiteten.
1948 wurde sie in den Fürther Stadtrat gewählt und war Fraktionsvorsitzender (!) der CSU-Fraktion. Sie hatte immer die Probleme von Frauen im Blick und handelte aus christlicher Verantwortung. Ihr größtes Verdienst war ein Heim für junge, ledige Mütter, das sie in zähen, unnachgiebigen und hartnäckigen Verhandlungen erreichte. Damals waren uneheliche Mütter nicht nur verachtet, sondern auch von jeglicher Sozialhilfe ausgeschlossen. Elisabeth Meyer-Spreckels ging es nicht um (fragwürdige) Moral, sondern um Hilfe, die sie mit dem mutigen Satz begründete: „Es könnten unsere Töchter sein.“ Zehn Jahre später initiierte sie ein Wohnheim und einen Kindergarten für alleinstehende, berufstätige Frauen. Es ging ihr um ein selbstbestimmtes, selbständiges Leben für Frauen.
1961 bekam sie das Bundesverdienstkreuz, 1972 von der Stadt Fürth die Goldene Bürgermedaille und später einen Straßennamen.
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Frühlingsstr. 18
90765 Fürth
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